? Google warnt vor Blitzern

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Google Maps hat sich im Kraftfahrzeug mit den Jahren zu einer starken Alternative gegenüber klassischen Navis entwickelt, auch wenn einige Funktionen noch fehlen. Ein neues Feature, das auch viele Motorradfahrer freuen dürfte, scheint nun endgültig in den Startlöchern zu stehen: Eine Blitzer- und Unfall-Warnung.

Wer Google Maps als Navigations-System nutzt, darf sich wohl schon bald auf eine praktische Neuerung freuen. Laut Android Police und Nutzerberichten auf Reddit testet Google derzeit eine Neuerung, die Informationen zu Blitzern und Unfällen in der Navigationsansicht der App anzeigt.

Die Informationen über Blitzer und Unfälle sammelt Google offenbar nicht selbst, vielmehr setzt der Dienst stattdessen auf die Mithilfe der User. Wer einen Blitzer oder einen Unfall bemerkt, kann diese in direkt in Google Maps melden. Wie bei vielen Testphasen üblich, scheinen bislang nur einige wenige User Zugriff auf diese Option zu haben. Auch bei deutschen Usern laufen wohl schon erste Tests. Die entsprechenden Buttons sind in der App aufgetaucht, aber noch nicht nutzbar. Ein finaler Rollout dürfte also nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat DVR hält diese App jedoch für eine katastrophale Fehlentwicklung für die Verkehrssicherheit und warnt vor der Benutzung solcher Programme während der Fahrt.

„Sobald Google diese Funktion freischaltet, halten wir das Nutzen von Google Maps im Kraftfahrzeug für rechtswidrig“, sagt Christian Kellner, Hauptgeschäftsführer des DVR. Paragraph 23 der Straßenverkehrsordnung (StVO) verbiete ganz klar, technische Geräte, die Verkehrsüberwachungsmaßnahmen anzeigten, beim Fahren zu verwenden. „Das gilt insbesondere für Geräte zur Störung oder Anzeige von Geschwindigkeitsmessungen“, heißt es wörtlich in Absatz 1c des Paragraphen. Diese Regelung hält der DVR für richtig. Denn für die Verkehrssicherheit hätten solche Warner eine fatale Wirkung. Christian Kellner: „Eine solche App finden wir aus zwei Gründen besonders problematisch:

1. Blitzer werden als reine Abzockemaßnahme wahrgenommen. Der Fahrer reflektiert nicht mehr, dass sie an Gefahrenstellen positioniert werden, um dort für ein angemessenes Tempo zu sorgen.

2. Gefährliches Beschleunigen, nachdem man den Blitzer passiert hat, ist vorprogrammiert. Damit öffnen wir rücksichtslosem Verhalten im Straßenverkehr Tür und Tor.

Für die Verkehrssicherheit ist beides eine Katastrophe“, erklärt Kellner.

Wer eine Blitzer-App beim Fahren nutzt, muss mit einem Bußgeld in Höhe von 75 Euro rechnen. Für das Eintippen, beispielsweise die Suche nach einem Blitzerstandort, werden 100 Euro fällig. Wiederholungstätern droht ein Fahrverbot. Möglicherweise muss auch Google mit Bußgeldern rechnen. Nach dem Ordnungswidrigkeitengesetz muss derjenige, der sich an dem Vergehen beteiligt, mit demselben Bußgeld rechnen wie die Person, die es tatsächlich begeht. Eine Beteiligung liegt schon dann vor, wenn die App Nutzern zur Verfügung gestellt wird.

Quelle: chip.de und DVR

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2 Kommentare zu „? Google warnt vor Blitzern

  1. Autobahn 130,
    Landstraße 90 und
    Bußgelder wie in der Schweiz und alle wären entspannter.
    DlzG Manne
    „Manne0304“

    1. Naja…90 auf Landstraße – das wäre mir zu langsam. Die normalen 100 erlaubten Km/h kann man eh kaum nutzen, aber den gesamten Landstraßenbereich von vornherein auf 90 zu drücken finde ich zu heftig.
      Bußgelder erhöhen – ok, wenn die Vergehen mit Vorsatz begangen wurden. Ein Überschreiten von 10 km/h ist auf dem Motorrad kein Vorsatz – das hat man ruck zuck beim flüssigen Überholen drin.
      Marcus

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