Ein Jahr nach ihrer Gründung geht die Kontrollgruppe „Autoposer“ der Hamburger Polizei nun auch gegen lärmende Motorradfahrer vor. „Demnächst werden wir uns verstärkt um laute Motorräder kümmern“, sagte der Leiter der Kontrollgruppe, Tobias Hänsch, am Donnerstag.
Zwei Motorräder schon sichergestellt
Die Beamten präsentierten zwei bereits sichergestellte Zweiräder: Eine am Mittwoch kontrollierte Harley Davidson mit Beiwagen sei viermal so laut wie erlaubt. 130 Dezibel – das entspricht in etwa dem Lärm eines Düsenjets. An dem Motorrad seien viele Teile ungenehmigt verändert worden. Auch eine Kawasaki fiel der Kontrollgruppe auf. Sie sei 120 Dezibel laut gewesen. Für das neue Aufgabenfeld hätten die Beamten erst geschult werden müssen, hieß es.
2.835 Fahrzeuge kontrolliert
In den meisten Fällen hat es die 13-köpfige Soko, die seit September 2017 unterwegs ist, mit zu lauten und illegal umgebauten Autos zu tun, deren Fahrer häufig auch noch viel zu schnell unterwegs sind. 2.835 Fahrzeuge wurden seitdem überprüft. Bei 775 Wagen war die Betriebserlaubnis aufgrund technischer Veränderungen erloschen. 340 Autos wurden sichergestellt und 314 Lärmverstöße festgestellt, wie die Polizei bilanzierte. 164 Fahrer waren so schnell unterwegs, dass ihnen ein Fahrverbot drohte. 33 standen unter dem Einfluss von Drogen, 16 waren alkoholisiert. Es gab 141 Strafanzeigen.
Die Arbeit der Soko kommt bei den Hamburgern offenbar gut an. Polizeipräsident Ralf Martin Meyer erklärte, täglich würden sich vom Lärm genervte Bürger für den Einsatz bedanken. An Straßen wie der Wandsbeker Chaussee sei es durch die anhaltenden Kontrollen deutlich ruhiger geworden.
Quelle: NDR
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