Roads To Siberia, Tag 41

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Donnerstag, 9. Juli 2015

Heute steht Aktash als Tagesziel auf der Agenda, so ca. 250 km von Ust Sema entfernt. Die Nacht haben wir wirklich genossen, der Regen rauschte und der Wind zog um die Hütte, da war es richtig gemütlich unter den Decken. Gut, dass wir diese gemütliche Hütte haben! Da wir wegen der kurzen Etappe den Tag ruhig angehen lassen können, sind wir nach dem lecker Frühstück mit Blinis (kleine Pfannkuchen) und mit Quark gefüllten Kartoffelpuffern wieder zurück in die Hütte und haben noch ein gutes halbes Stündchen geschlummert.

So gegen 10 Uhr sind wir dann aufgebrochen. Es war noch etwas frisch, aber die Straße trocken, und der Himmel ließ ab und an die Sonne durch. Einen Teil der Strecke kannten wir schon von gestern, aber es macht trotzdem Spaß, auf dieser kurvigen Straße zu fahren. Am späten Vormittag machten wir kurz auf einer Wiese halt, um ein paar Fotos zu machen und ein paar lange Blicke auf die herrliche Berglandschaft zu werfen.

Dann ging es weiter, und zum Essen hielten wir an einem vielversprechend aussehenden Cafe. Es war in der Tat ein ansprechender Laden, das Essen gut, und wir konnten sogar auf einer Terrasse sitzen. Allerdings musste Thom feststellen, dass die Toilette eine Katastrophe war.

Wieder aufgesessen ging es stetig voran und langsam kletterten wir auf jetzt 1200 m Höhe, die Landschaft veränderte sich, die Nordhänge der Berge blieben bewaldet, die Südhänge waren eher kahl und kaum bewachsen. Dann kamen wir zum Katun, auch wenn wir jetzt ca. 200 km flussaufwärts waren, so ist er immernoch beeindruckend. Natürlich haben wir die Stelle aufgesucht, an der bis zum Frühjahr 2014 die Hängebrücke stand. Lediglich die Brückenfundamente hat der Fluss stehenlassen, schade dass sie wohl nicht wieder aufgebaut wird. Dadurch bleiben ein paar schöne Teile des Altai für normale Motorradfahrer unerreichbar.

Am Fluss fielen die vielen Camps auf, nebst kleinen Unterständen sahen wir jedoch überwiegend Zelte der russischen Touristen. Unterwegs kamen uns insgesamt vier Motorräder und ein Roller aus Richtung Mongolei entgegen. Zwei der Moppeds waren mit Sozia/Sozius besetzt. Wenn die so durch die Mongolei, kommen schaffen wir das auch!

So gegen 16 Uhr erreichten wir Aktash und fuhren zuerst zum Bankomat, wie hier die Geldautomaten genannt werden. Da hier die auf einmal abhebbare Summe begrenzt ist, musste ich viermal die Karte einschieben.

Dann ging es zum Hotel, wo wir allerdings dann wieder einer Hütte den Vorzug gaben. Kurz unter die Dusche und dann begann die Überlegung, was es zum Abendessen gibt. Entschlossen unentschlossen entscheiden wir uns zunächst für zwei Bier und eine Tüte Chips, dazu schrieb ich den Tagesbericht und bereitete den Upload vor. Dann gingen wir essen. Thom nahm Fisch, und ich nahm so was wie Hackklöße mit Kartoffelpü. Die Waldmeisterbrause, die ich aus Neugier bestellt hatte, war aber sehr strange, was den Geschmack betraf, also habe ich nur zwei kleine Gläser davon getrunken.

Nach dem Essen den Blog auf Vordermann gebracht, ein bisschen im Netz geguckt und dann war auch schon Schlafenszeit, wieder in einer schnuckeligen kleinen Hütte.

Wolle

Lebt in der Nähe von Hamburg und liebt das ganz große Abenteuer. War auf seiner modifizierten 650er Xchallenge in der Mongolei und Sibirien und tourte mit einer T700 durch Südamerika. Für die etwas gemächlicheren Touren innerhalb Zentraleuropas zieht er jedoch als Lastesel seine 800er Tiger vor.
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