High Risk am Kesselberg

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Mittels Actioncam filmten zwei Freunde ihre hochriskanten Fahrten am Kesselberg und verursachten dabei um Haaresbreite einen schweren Verkehrsunfall – ausgerechenet mit einem entgegen kommenden Polizeibeamten, der seinen PKW nur mit goßer Mühe noch abbremsen und ausweichen konnte. Actioncam und Filmaufnahmen wurden als Beweismittel beschlagnahmt.

Am 05.06.17 war der Starnberger mit seinem Motorrad, zusätzlich ausgerüstet mit einer Actioncam, zusammen mit seinem Freund, der auch mit dem Motorrad unterwegs war, am Kesselberg zwischen Kochel und Walchensee unterwegs. Die beiden fuhren immer wieder die Bergstrecke auf und ab und versuchten nach Polizeiangaben, an bestimmten Streckenabschnitten persönliche Geschwindigkeitsrekorde aufzustellen.

Am Kesselberg, hier noch ohne die inzwischen installierten Fahrbahnteiler.
Am Kesselberg, hier noch ohne die inzwischen installierten Fahrbahnteiler.

Im Bereich einer unübersichtlichen Linkskurve kam es dabei beinahe zu einem Unfall, weil der Starnberger die Kurve wohl falsch einschätzte und auf die Gegenfahrbahn geriet. Ein entgegenkommender PKW-Fahrer konnte nur durch eine sofortige Vollbremsung und ein starkes Ausweichmanöver einen Zusammenstoß verhindern. Lenker des PKW war ausgerechnet ein im Dienst befindlicher Polizeibeamter der Kontrollgruppe Motorrad, einer Spezialeinheit des Polizeipräsidiums Oberbayern-Süd.

Der Polizeibeamte leitete sofort eine Fahndung nach dem risikofreudigen Motorradfahrer ein. Nach etwa zwei Stunden entdeckte der Beamte beide Motorradfahrer wieder, als sie erneut mit hoher Geschwindigkeit den Kesselberg aufwärts fuhren. An der gesamten Strecke gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 60 Stundenkilometern. Nach kurzer Verfolgungsfahrt besann sich der Kradfahrer und hielt an.

Bei der Überprüfung der Maschine und des Fahrers wurde festgestellt, dass zum einen an der Maschine technische Veränderungen vorgenommen worden waren und zum anderen der junge Mann keine Fahrerlaubnis besaß, die ihn zum Führen dieser schweren Maschine berechtigt hätte. Der Starnberger konnte lediglich den Führerschein der Klasse A2 vorweisen.

Eine Auswertung der beschlagnahmten Actioncam führte zahlreiche Übertretungen zutage. So hatte der Mann mehrfach das Überholverbot missachtet und die zulässige Höchstgeschwindigkeit weit überschritten. Auf der Actioncam waren auch noch ältere Aufnahmen gespeichert, die belegen, dass der junge Mann schon oft ohne die erforderliche Fahrerlaubnis unterwegs war.

Mittlerweile hat sich auch der Freund des 21-jährigen Starnbergers bei der Polizei gemeldet und eingestanden, dass er der zweite Mann war, dessen Identität die Polizei zunächst noch nicht kannte. Auch gegen ihn wird nunmehr ermittelt.

Neben einer Anzeige an die Staatsanwaltschaft erfolgt bei derartigen Fällen auch eine Mitteilung an die zuständige Fahrerlaubnisbehörde über das Fahrverhalten der beiden jungen Männer. Dort wird dann überprüft, ob beide Motorradfahrer überhaupt charakterlich geeignet sind, mit einem Kraftfahrzeug am Straßenverkehr teilzunehmen.

Die Kontrollgruppe Motorrad des Polizeipräsidiums Oberbayern-Süd hat sich auf sogenannte High-Risk-Biker spezialisiert. Durch ihr Fahrverhalten riskieren sie ihr eigenes, aber auch das Leben anderer, unschuldiger Personen. „Dem gilt es, unmissverständlich durch konsequente Kontrollen entgegenzuwirken“, teilt die Polizei mit. „Dies insbesondere an unfallträchtigen Strecken, wie dem Kesselberg oder dem Sudelfeld.“

Quelle: merkur.de

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