Karpaten-Tour 2017, Tag 7

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Freitag, 01.09.17 Heviz – Tihany – Dunaföldvar – Kiskunhalas – Szeged – Biled (374 km)

Heute Morgen ging es schon gegen acht Uhr los, um die „Morgenkühle“ soweit möglich auszunutzen, und weil es kein Frühstück gab. Wir fuhren am Balaton entlang, um auf der Halbinsel bei Tihany mit der Fähre über den See zu fahren. In der Nähe vom Fähranleger fanden wir ein Bistro, wo wir unser verspätetes Frühstück einnehmen konnten. Es gab ein lecker Rührei mit ungarischer Salami, Schinken, Paprika und Oliven-Baguette, dazu tranken wir Latte Macchiato. Das Essen war richtig gut und reichte für den ganzen Tag.

Leckeres Omelette zum Frühstück.
Leckeres Omelette zum Frühstück.

Die Fähre war dann auch wie bestellt bereit, als wir das Frühstück beendet hatten. Der Fährmann hat jedem von uns für die Moppeds und Fahrer 15€ abgeknöpft, kein Schnäppchen, aber besser als zu schwimmen oder um den ganzen See herum zu fahren. Danach gings dann wieder durch die pannonische Tiefebene bei freundlichen 35 – 38 Grad.

Kurz warten, dann geht es auf die Fähre übern Plattensee.
Kurz warten, dann geht es auf die Fähre übern Plattensee.

Zum Glück waren die Straßen weitgehend leer, so dass wir gut Strecke machen konnten, immerhin standen heute über 370 km auf dem Zettel. Gegen Mittag haben wir dann die Donau überquert und ein kurzes Päuschen auf dem baumbestandenem Markplatz von Dunaföldvar eingelegt. Zum Essen war es viel zu warm, also haben wir nur getrunken und uns etwas die Beine vertreten. Während der Pause kamen noch ein paar Tschechen auf alten öltropfenden Jawas an und haben ihre Zweitakter neben uns abgestellt. Es waren recht junge Burschen, vielleicht so um die 20 und auf dem Rückweg aus Rumänien.

Haben viel Strecke hinter sich: tschechische Jawas.
Haben viel Strecke hinter sich: tschechische Jawas.

Weiter gings für uns dann Richtung Szeged (das sind die mit den Würsten und dem Gulasch) wo wir noch einmal die Tanks auffüllten und ein paar kühle Getränke nachkippten. Dann gings weiter zur rumänischen Grenze, die von hier nicht mehr weit liegt.

Der ungarische Grenzübergang war total verwaist, also langsam weiter zur rumänischen Station. Dort saß ein Grenzer auf einem Stuhl und verlangte von den Reisenden die Papiere. Es war der ungarische Grenzer. Der rumänische Grenzer saß in seinem klimatisierten Kasten und winkte uns durch, schließlich hat sein ungarischer Kollege unsere Papiere geprüft. Dann waren wir in Rumänien.

Nach 2500 Kilometern betreten wir erstmals rumänischen Boden.
Nach 2500 Kilometern betreten wir erstmals rumänischen Boden.

Landschaftlich hat sich kaum was verändert, außer dass zunächst die Felder größer waren. Die Dörfer waren etwas ärmlicher als in Ungarn und erinnerten mich stark an den westlichen Teil Russlands, speziell die Strecke von Maoarchangelsk nach Wolgograd. Und es war genauso warm.

Nach der Grenze waren es noch knapp 50 km bis zur Unterkunft, einem heruntergekommenen Motel mit Tankstelle, dicht an der Straße im Örtchen Biled. Die Zimmer sind soweit, naja, brauchbar, aber Fritze musste noch einmal zur Rezeption und meckern, weil kein Wasser aus den Hähnen kam. Das klappte dann zwar, aber zunächst kam dort nach längerem Gurgeln erstmal nur braune Pampe raus, bevor das Wasser nach längerem Laufenlassen irgendwann mal klar wurde.

Nix los in Biled. Ein gottverlassenes Nest in der Steppe.
Nix los in Biled. Ein gottverlassenes Nest in der Steppe.

Leider gab es kein Restaurant im Motel, und auch der Erkundungsgang ins etwa 1 km entfernte gottverlassene Dorf war esstechnisch nicht erfolgreich. Also kurz in das Magazin Mix rein und Getränke (kein Bier!) und für mich Tucs und für Fritze ein Erdbeercroissant gekauft.

Während des Heimweges frischte der Wind stark auf und trieb ein paar Staubwolken über die Straße. Dazu färbte sich der Himmel dunkel ein, das sieht nach Gewitter aus… schaun wir mal.

Ach ja: in Rumänien ist es eine Stunde später als in Deutschland, und jetzt um 20.30 Uhr ist es finster.

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Wolle

Lebt in der Nähe von Hamburg und liebt das ganz große Abenteuer. War auf seiner modifizierten 650er Xchallenge in der Mongolei und Sibirien und tourte mit einer T700 durch Südamerika. Für die etwas gemächlicheren Touren innerhalb Zentraleuropas zieht er jedoch als Lastesel seine 800er Tiger vor.