Krad

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Vaters BMW R 75/5 hatte es mir angetan (1975).

Von Fritze. Wenn der Vater selbst Motorrad fährt, dann ist das schonmal die halbe Miete zum eigenen Krad. Und deshalb ist es auch kein Wunder, dass mich Motorräder bereits als kleinen Jungen begeisterten. Damals in Form einer BMW R 75/5 in Currybraun-Metallic. Ich liebte diese Maschine, ihre imposante Erscheinung mit den Sturzbügeln und Zusatzscheinwerfern, den unvergleichlichen Sound des Boxermotors. Diese Maschine wollte ich fahren! Zuvor galt es allerdings, erste Erfahrungen mit der motorisierten Fortbewegung zu sammeln, nämlich auf dem Mofa. Erst Garelli Europed 25, dann die extrem seltene Horex Rebell Sport 25 und schließlich für kurze Zeit Yamaha RD 50. Aber 1983 war es endlich so weit: der Einser war bestanden, es konnte losgehen und fortan fuhr ich auf Vaters 75/5 durch die Gegend – und zwar für die folgenden vier Jahre, bei Wind und Wetter, Sommer und Winter. Vaters Standardspruch lautete: „Bub, bei schönem Wetter kann jeder fahr’n!“ Recht hatte er. Heutzutage ist es leider nicht mehr möglich, als 18-jähriger direkt mit großen Motorrädern loszulegen. Oder vielleicht ist das ja auch gut so. Wer weiß das schon so genau.

Honda CB 750 F2 (1987 – 2001)

Mit dem Wegzug von Zuhause musste jedoch bald eine eigene Maschine her, und nachdem sich mein Schwager etwas Neues zulegen wollte, bot er mir seine 750er Bol d’ Or zum Familienpreis an. Da konnte ich schwer nein sagen und kam auf diese Weise zu einer Honda – mein erstes eigenes richtiges Motorrad! Der blaue Vierzylinder begleitete mich die folgenden Jahre, und ich hatte viel Freude an ihm. Doch wie das halt immer so ist: das Bessere ist des Guten Feind. Auf der Arbeit bekamen wir eines Tages neue Kräder: zwei R 850 RT-P lösten unsere in die Tage gekommenen K 75 ab. Bereits auf der Einweisung in die neuen Maschinen war mir klar: so eine wollte ich auch haben!

BMW R 1100 RT-P (2001-2011)

Das Schicksal wollte es, dass ich 2001 mal wieder den Auftrag bekam, unsere Dienstkräder zwecks Service zum Freundlichen zu bringen, wo an jenem Tage eine weinrote BMW R 1100 RT mit leichtem Heckschaden zum Verkauf stand. Da war sie also, die Gelegenheit zur eigenen RT! Nach kurzer Bedenkzeit holte ich mir das Motorrad nach Hause, wo es im Laufe der kommenden Tage und Wochen eine Metamorphose zum Patrol Motor der California Highway Patrol durchlief. So entstand aus der unscheinbaren roten RT ein höchst selten anzutreffendes Unikat, und interessierte Blicke waren mir für die folgende Zeit allerorten sicher, inklusive interessanter E-Mail-Kontakte zu vielen Kollegen amerikanischer Polizeidienststellen – denn irgendwo mussten die originalen Zubehörteile für meine CHiP-Maschine schließlich herkommen. Und sogar den Machern des Kradblattes war meine RT-P im Juli 2003 einen Artikel wert.

Das aktuelle „Kradmelderkrad“: BMW R 1200 GS Adventure (seit 2011)

Die Jahre vergingen, bis ich Lust auf etwas Neues bekam. Die seit 2006 gebaute BMW R 1200 GS Adventure lies mich gedanklich nicht mehr los, in meinen Augen das am coolsten aussehende Krad aller Zeiten! 2011 schließlich hielt ich es nicht mehr aus, und ich machte mich auf die Suche nach einem geeigneten Kandidaten. So kommt es, dass ich seitdem eine 1200er Adventure fahre, und das mit gleichbleibender Begeisterung auf höchstem Niveau.

BMW G 650 X Moto, 156 kg und 53 PS.

Nach dem bekannten Motto „D’r Äpfel fällt ned weit vom Gaul“ fährt natürlich auch mein Sohn heute Motorrad, nämlich, nachdem er seine Roller- und 125er-Zeit erfolgreich hinter sich gebracht hat, eine BMW G 650 X Moto. Unglaublich, was die Jungs heute für geile Dinger fahren – verglichen mit dem Zeug, was wir früher hatten. Wobei, ich will mich nicht beklagen. Aber mit einer solchen X Moto wäre ich vor 30 Jahren wohl unbestreitbar der King gewesen 😉

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